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Der 14 Tag: von Lochau-Hörbranz nach Tettnang

"Wo bleiben die Tiroler? Und die Arche Ravensburg?" Telefonate gingen hin und her. "Könnten die Tiroler vielleicht in Mäder vorbei fahren und Gertruds pausierende Wanderstöcke mitbringen?" Nun, wir mußten auf jeden Fall schon mal alleine aufbrechen. Nachdem wir Andreas verabschiedet hatten, übernahmen Oskar und Wiltrud übernahmen die Führung, was gar nicht so einfach war, denn jeder wollte mitreden. In Lindau kamen uns die Ravensburger plötzlich entgegen. Es gab eine fröhliche, laute Begrüßung auf dem Bürgersteig. Sie waren mit zwei Fahrzeugen gekommen: 13 Personen, ein Rollstuhl und hoch motiviert. Unsere ursprüngliche Idee, die Route zu Gunsten des Rollstuhls auschließlich am Ufer des Bodensees entlang zu führen solange die Kräfte reichen würden, und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Tettnang zu fahren, wurde abgelehnt. Nein, sie würden das mit dem Rollstuhl schon hinkriegen, schließlich hätten sie ihren Bulli als Begleitfahrzeug dabei, da könnte Simi ja ab und zu einsteigen. Bis wir das alles besprochen hatten, war auch die Verstärkung aus Tirol eingetroffen. Es konnte endlich weiter gehen. Während Astrid mit Lotthammers Auto das viele Gepäck von Lochau-Hörbranz nach Tettnang brachte, marschierten die anderen auf Wasserburg zu, wo sie ein schönes Plätzchen für die Mittagsjause fanden. Danach wendete sich der Weg nach Norden in Richtung Tettnang. Die Sonne stand hoch am Himmel und es wurde nun auch etwas hügelig. Mit Rücksicht auf Simi im Rollstuhl wurden geteerte Wege gewählt und kleine Umwege in Kauf genommen. Reiner hatte ordentlich damit zu tun, alle 24 Wanderer sicher über Bundesstraßen, Kreuzungen und den Bahnübergang zu lotsen. Da ist viel Bewahrung geschenkt worden. Die Gaststätte, die unerwartet gegen 16:00 Uhr am Wege lag, bot mit ihrem Eiskaffee eine hoch willkommene Erfrischung. Die Abkühlung hielt jedoch nicht lange vor, zumal Simi jedes Mal, wenn sie gefragt wurde, ob sie vom Rollstuhl in den Bulli umsteigen wolle, sich eindeutig fürs Weiterwandern entschied. Zum Glück gab es einen Brunnen am Weg, der Gelegenheit zu einer fröhlichen Wasserschlacht gab. Der verbleibende Abschnitt führte durch einen schattigen Wald. Dafür war der Weg nicht mehr geteert und führte auch etwas bergan. Die zahlreichen Mücken stürzten sich mit Wonne auf unsere verschwitzten Körper. Als kurz vor dem Waldrand ein interessanter Spielplatz in Sicht kam, gab es kein Halten mehr. Ausgelassen wurden alle Spielgeräte ausprobiert.

Als die Tagesetappe geschafft war, hatte Simi im Rollstuhl unglaubliche 21 Kilometer zurück gelegt. Sehr zufrieden teilte sie uns mit, dass sie morgen wieder mitmachen würde. Diejenigen, die sich mit dem Schieben abgewechselt hatten, saßen nicht minder stolz und zufrieden auf der Bordsteinkante, vielleicht nur etwas erschöpfter. Das war wirklich eine besondere Leistung heute von den Ravensburgern.
Reichlich belohnt für alle Anstrengung wurden wir dann im Jugendstadl in Tettnang. Dort hatte Manu für uns ein köstliches Mahl bereitet: Spätzle mit Linsen und Seidenwürsten vom Metzger und zur Krönung auch noch einen wunderbaren Nachtisch. Was für ein schöner Tagesabschluß.

Astrid

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