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Tag 6 - von Kassel-Waldau bis Malsfeld

Heute war wieder ein sehr ereignis- und begegnungsreicher Tag. Nun um halb elf - nach weiteren 15,5 Kilometern in den Knochen und weiterhin mit der Technik auf dem Kriegsfuß - ist es gar nicht so einfach, alles Revue passieren zu lassen. Der heutige Morgen scheint eine Ewigkeit her zu sein.

Wir hatten den Luxus alle auf eigenen Matratzen und in eigenen Zimmern genächtigt zu haben. (Mit der Geräuschkulisse mehrerer Personen auf engem Raum zu übernachten, ist nämlich auch eine Erfahrung von Gemeinschaft, die zu diesen Tagen dazugehört.) So konnten wir alle relativ ausgeruht um 8:15 mit dem Bulli zur Offenen Schule Waldau fahren.

Dort wurden wir bereits auf dem Pausenhof von einer Gruppe von Schülern sowie Bewohnern einer mit der Schule eng kooperierenden Wohnstätte aus dem Stadtteil begrüßt. Lehrer und der Schulleiter hatten über verschiedenste Wege (private Kontakte, aber auch eine offizielle Anfrage von Astrid) von unserer Aktion erfahren. Es wurde in der Zeitung von uns berichtet und zu einem Frühstück und anschließendem gemeinsamen Wandern eingeladen. Tatsächlich war es mal wieder eine sehr reich gedeckte Tafel, die uns erwartete. Und es war toll mit allen ins Gespräch zu kommen. Es war deutlich, dass viel Herzblut der LehrerInnen in dem Konzept der Schule steckte. Auch sie stehen vor ähnlichen Fragestellungen, dass nämlich bereits ein jahrzehntelanges selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung besteht und nun viele Rahmenbedingungen dies erschweren. Neben solchen Diskussionen ging es dann um halb elf ganz praktisch weiter:

Viele unserer neuen Mitwanderer hatten lange Sponsorenlisten gesammelt und so galt es nämlich nun auch ein paar Kilometer zu laufen.

Wir alle wurden zum nächsten Wanderparkplatz gebracht, von wo aus wir nun mit einer Verstärkung durch zwei Schüler mit ihrer Lehrerin und den fünf Wanderlustigen der Wohnstätte loszogen. Mit neuen Menschen unterwegs zu sein, war toll. Es brachte neuen Schwung. Zumal auch Kevin mit seinen 1,96 cm Körpergröße als stolzer Träger unseres Pilgerstabes mit großen Schritten voranschritt. Wieder einmal erwarteten uns rutschige Wege. Dieses Mal waren sie auch häufig zugewachsen, sodass die Feuchtigkeit zu Beginn zwar auch von Oben, aber zum Schluss v.a. vom Boden her kam.

Nach 8 km mussten sich dann leider auch die Letzten neu gewonnen Freunde aus Waldau verabschieden. Es war schon komisch, plötzlich nur noch zu sechst durch den Schlamm weiterzustapfen. Eine wunderbare Empfehlung hatten wir aber mit auf den Weg bekommen: Und zwar das Wirtshaus am Grünen See, wo wir in Kehrenbach einkehrten.

Nach einer weiteren Wanderstunde sammelte uns Manfred wieder auf und wir fuhren nach Malsfeld. In dieser Gemeinde lebt mittlerweile ein ehemaliger Assistent aus Tecklenburg. In dem gemeinsamen Gottesdienst wurde deutlich, wie bewegt Tobias war, seine alte Heimat Tecklenburg nun plötzlich in seiner neuen Heimat präsent zu haben. Toll ist auch, wie sich die Gemeinde hat bewegen lassen, zum einen uns mit zu beherbergen (das Pfarrer-Ehepaar schmiss heute noch höchstpersönlich die Küche) und zum anderen morgen mitzuwandern.

Wir freuen uns auf eine neue Etappe in wieder neuer Besetzung. Nicht nur aus Malsfeld werden Leute dabei sein, sondern mit von der Partie sind auch: Gisela mit ihrem Sohn Michael, Stefan ein ehemaliger Assistent aus Tecklenburg und Bence, der bereits in die Annalen eingegangene Wanderstab-Schnitzer. Mal schauen, was der morgige Tag so bringen wird.

Nun hüpfen wir alle erst einmal directamente ins Bett.

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